Ein simpler Automat: Der „Kaugummi-Johnny“

Auf dieser Plattform wurden in letzter Zeit viele Bastelarbeiten veröffentlicht, welche eher die Feinmotorik der Kinder mobilisieren. Im Sinne einer Abwechslung veröffentliche ich deshalb in nächster Zeit wieder einmal eine Arbeit „gröberer Natur“ für echte „Holzwürmer“.

Seit Jahren belohne ich meine TG-SchülerInnen: Jedesmal, wenn die finalen 15 Minuten Aufräumzeit im Werkunterricht wirkungsvoll eingehalten werden, dürfen sich die Kinder einen (bei speziell guten Leistungen auch zwei oder gar drei) Kaugummi(s) aus einem Automaten holen. – Ich staune immer wieder, welchen Stellenwert dieses Prozedere im Leben der heutigen PrimarschülerInnen einnimmt!
Mittlerweile bin ich überzeugt, dass nicht die Schleckerei  an sich, sondern die eigentliche Handlung am „Johnny“ eine derartige Faszination auf die virtuell wohl ziemlich „übergebildeten und ausgereizten“ Kinder ausübt. Nun, als Pädagoge wüsste ich ja eigentlich um die Wichtigkeit solch zeremonieller, sich stets wiederholender Rituale…

Dazu kommt „dummerweise“, dass ich vor Jahren meine Handskizzen einem begabten Lehrerkollegen zur Verfügung stellte, welcher heute noch diese Arbeit gelegentlich mit seinen Schülern realisiert. Natürlich entdecken „meine“ Kinder dann jeweils die sich in Arbeit befindenden Holzteile in unserem Materialgestell und fragen immer wieder danach, was denn die Schüler der Parallelklasse da machen würden…

– So auch kürzlich wieder und ich komme nicht darum herum, mit ihnen einen solchen Kaugummi-Automaten zu basteln.
Aufgrund der steten kindlichen Neugierde gebe ich diese Holz-Arbeit gerne an interessierte Lehrpersonen weiter (sie stammt eigentlich gar nicht von mir; ich habe sie vor mehr als 20 Jahren der schweizerischen Fachzeitschrift „neue schulpraxis“ entnommen, etwas abgeändert und erweitert. Den Autorennamen weiss ich leider nicht mehr, denke aber, dass dieser mit meinem Beitrag keine Probleme haben wird!).

Beim geschilderten „Kaugummi-Johnny“ handelt es sich übrigens um ein Männchen (je nach Glasbehältnis ca. 27 – 30 cm hoch), bei welchem man an der Nase oder alternativ dazu an den Ohren drehen kann. Als Folge davon fällt sodann aus dem Schauglas  (Gurkenglas oder ähnliches Behältnis) eine Kaugummikugel in den Schlund und verlässt diesen kurze Zeit später via Mund des Automaten. Die Kinder rätseln jeweils, welche Farbe die Kugel wohl aufweist…!

So werde ich mich jetzt also an die Arbeit machen und meine prähistorischen Skizzen in eine Form heutiger Ansprüche umgestalten…

Ein Grund vielleicht, dieser Seite gelegentlich wieder einmal einen Besuch abzustatten?

edit: Die Bastelanleitung für den Kaugumiautomaten ist jetzt online, viel Spass beim Basteln.

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